Ratgeber

Wie Du eine Kühlbox richtig benutzt – Tipps vom Profi

Auf meinem Blog teste ich laufend die besten Kühlboxen auf dem Markt. Hierfür messe ich die erreichten Kühlleistungen, schau mir die Aufteilung des Innenraums genau an und prüfe die Verarbeitung der einzelnen Modelle. Trotzdem bekomme ich immer wieder E-Mails von Euch, dass ihr mit der Kühlung Eurer Box nicht ganz zufrieden seid.

Voll beladene Kühlbox
Voll beladene Kühlbox

Immer wenn ich dann genauer nachfrage fällt mir auf, dass die Kühlbox komplett falsch benutzt wird. Ja, Du hörst richtig: man kann eine Kühlbox so falsch verwenden, dass die Kühlleistung einfach nicht gut ist.

Wie soll das gehen? Ganz einfach: ihr packt warme Getränke in eine nicht vorgekühlte Box und fahrt damit im Auto bei maximaler Kühlung der Box zu Eurem Campingplatz. Dort angekommen wundert ihr Euch warum nach 1 Stunde die Getränke noch nicht superkühl sind. Wer das tut, der wird mit jeder Kühlbox nicht hundertprozentig zufrieden sein.

Der Fehler in diesem Beispiel liegt darin, dass die Kühlbox als Kühlschrank eingesetzt wird. Normale Kühlboxen sind nicht in der Lage warme Getränke in kurzer Zeit herunter zu kühlen. Dafür sind sie auch nicht gebaut. Kühlboxen sind dafür da bereits vorgekühlte Lebensmittel und Getränke über einen langen Zeitraum kühl zu halten. Aber schauen wir uns doch einmal genau an wie eine Kühlbox optimal genutzt werden kann.

Hier zeige ich Euch Schritt für Schritt auf was ihr achten müsst, damit es auch mit den kalten Getränken unterwegs perfekt funktioniert.

Tipp 1: Lebensmittel und Getränke immer vorkühlen

Immer Getränke vorkühlen
Immer Getränke vorkühlen

Bis auf sehr teure Kompressor-Kühlboxen sind normale Modelle aus dem elektrischen oder Absorberbereich nicht in der Lage über einen kurzen Zeitraum warme Getränke und Lebensmittel wirklich runter zu kühlen.

Natürlich werden Getränke und Speisen runtergekühlt, aber das dauert viele Stunden. Teure Kompressorboxen arbeiten wie Kühlschränke und sind dadurch in der Lage auch warme Getränke in relativ kurzer Zeit deutlich runter zu kühlen (die Waeco CoolFreeze CFX 35 ist ein solches Top-Modell). Allerdings sind diese Modelle nicht unter 300-500 € zu bekommen.

Wenn ihr also eine normale elektrische Kühlbox oder eine Absorberbox habt, dann solltet ihr alle Lebensmittel und Getränke vor dem Befüllen der Box immer im Kühlschrank heruntergekühlt haben. Bei passiven Modellen, also ohne aktives Kühlsystem, ist das natürlich absolute Voraussetzung.

Am besten legt ihr Lebensmittel und Getränke, die ihr am nächsten Tag in der Kühlbox mitnehmen wollt, bereits am Vorabend in den Kühlschrank und packt diese morgens oder eben beim losgehen in Eure Box. Denn dann kühlen die Lebensmittel und Getränke sofort auch den Innenraum mit. D.h. das Kühlsystem muss nicht so hart arbeiten, um den Innenraum herunter zu kühlen. Das beschleunigt die Abkühlung in der Box erheblich.

Tipp 2: Kühlen Sie Ihre Kühlbox vor

Etwas unkonventionell ist mein nächster Tipp: Stellen Sie Ihre Kühlbox schon einige Stunden vorher an, bevor sie diese voll packen. Denn die aktiven Kühlsysteme der Boxen brauchen ein paar Stunden um den Innenraum maximal herunter zu kühlen. Dann sind auch die Wände im Innenraum schon richtig kalt auch das kurze öffnen zum bepacken bringt den Innenraum nicht sofort wieder auf Umgebungstemperatur.

Deshalb stelle ich oft meine Kühlbox schon am Vorabend an, wenn ich diese am nächsten Morgen voll packen will, um beispielsweise zum Camping zu fahren. Dann ist diese schon voll herunter gekühlt und ich lasse diese dann beim bepacken natürlich nicht erst mal eine halbe Stunde offen stehen. Aufmachen, Kühlakkus, Lebensmittel und Speisen eingepackt und fertig. Ist in 5 Minuten erledigt, wenn man dabei nicht trödelt.

Tipp 3: immer Kühlakkus verwenden

2 Kühlakkus
Immer Kühlakkus verwenden

Auch wenn ihr eine sehr gute Kühlbox habt, so empfehle ich Euch immer trotzdem Kühlakkus zu verwenden. Gerade bei elektrischen und Absorberboxen hilft das enorm, um die Kühlleistung zu verbessern, und zum anderen auch bei Unterbrechung der aktiven Kühlung die Temperatur im Innenraum lange kühl zu halten.

Kühlakkus sind für wenige Euro zu bekommen und können permanent in der Gefriertruhe gelagert werden. Ich persönlich habe immer einige Kühlakkus in meiner Gefriertruhe, die ich dann bei Bedarf in meine Box mache. Damit kühlt der Innenraum der Box schon mal alleine durch die gefrorenen Kühlakkus sehr schnell herunter und Getränke und Lebensmittel werden deutlich besser gekühlt.

In meinen Kühlbox Tests findest Du sehr gute und beliebte Boxen, die ich selber getestet habe. Außerdem habe ich einige Produktberichte geschrieben über Modelle, die ich noch nicht selber getestet habe aber die von den Funktionen und der Ausstattung sehr gut sind. Schau einfach mal rein: Zu den Kühlboxen

Tipp 4: Packen Sie die Kühlbox richtig voll

Auch ein wichtiger Hinweis: Vermeiden Sie es in eine Kühlbox mit großem Füllvolumen nur zwei Flaschen hinein zu tun. Natürlich kann eine gute Box den Innenraum stark herunterkühlen, aber je weniger Lebensmittel und Getränke in der Box sind (natürlich vorgekühlte und nicht warme), desto schneller sinken die Temperaturen in der Box.

Gerade in Verbindung mit Kühlakkus und einer vollen Bepackung mit vorgekühlte Lebensmitteln und Getränken kühlt der Innenraum, zusammen mit dem aktiven Kühlsystem, extrem schnell auf Kühlschrank-ähnliche Temperaturen herunter. Außerdem kann bei einer Unterbrechung der aktiven Kühlung die niedrige Temperatur im Innenraum auch passiv recht lange gehalten werden. Voraussetzung ist allerdings auch die Verwendung von Kühlakkus.

Tipp 5: Achten Sie auf das Kondenswasser in der Box

Durch das Öffnen und Schließen von Kühlboxen entsteht Kondenswasser. Das lässt sich nicht vermeiden und hat nichts mit der Qualität einer Box zu tun. In der Regel ist das so wenig, dass es ihnen gar nicht wirklich auffällt. Erst wenn sie die Box ausräumen, sehen Sie am Boden im Innenraum eine kleine Pfütze.

Je länger die Kühlbox nun so Speisen und Getränke kühlt, und desto öfters die Box geöffnet wird, um etwas zu entnehmen, desto mehr Wasser bildet sich. Wenn Du nun empfindliche Lebensmittel auf dem Boden des Innenraums lagerst und die Getränke oben (was ohnehin Unsinn ist, weil dann ihre Lebensmittel zerdrückt werden wird aber offensichtlich trotzdem gemacht), dann kommen natürlich die Lebensmittel mit dem Kondenswasser in Kontakt. Das wollen wir auf keinen Fall.

Lagere deshalb immer die Getränkeflaschen unten, da denen das Kondenswasser nichts ausmacht. Die Lebensmittel immer oben lagern. Wenn Di ein sehr gutes Modell hast, wie zum Beispiel die Dometic TropiCool TC 21, dann hast Du sogar ein Absperrgitter mit einem eigenen Fach. Hier können die Lebensmittel erhöht, bedenkenlos gelagert werden. Allerdings gibt es das bei günstigen Modellen in der Regel nicht. Hier einfach die Getränke nach unten.

Meine TC 21 beim Camping
Meine TC 21 beim Camping

Wenn Du beim Camping die Box als Kühlschrank-Ersatz nutzt, dann solltest Du alle paar Tage mal das Kondenswasser herauswischen. Ich zum Beispiel habe bei meinem letzten Toskana Urlaub meine TropiCool TC 21 als Kühlschrank-Ergänzung genutzt, weil unser Kühlschrank in dem gemieteten Bungalow extrem klein war und ich immer kalte Getränke möchte.

Die Kühlbox lief sieben Tage am Stück bei Außentemperaturen von 30° und ich hatte immer eiskalte, leckere Getränke. Man braucht also nicht unbedingt eine sehr teure Kompressorbox, um einen brauchbaren Kühlschrank-Ersatz beim Camping zu haben.

Die wenigsten haben ja im Innenraum ihres Campers 40° C, sondern in der Regel kommt man hier auf Temperaturen von 26-35° im Hochsommer. Eine Kühlbox, die eine Kühlleistung hat wie die TC 21, also 30° unter Umgebungstemperatur, reicht hier vollkommen aus. In einem Kühlschrank sind auch keine Minustemperaturen, sondern in der Regel um die 5-7° C. Das hat meine TC 21 locker geschafft. Ich musste sie nicht mal auf maximale Leistung stellen. Voraussetzung ist natürlich ein Stromanschluss.

Zu meinem Testbericht der Dometic TropiCool TC 21 >>

Tipp 5: Nicht dauernd öffnen und offen stehen lassen

Sollte selbstverständlich sein, aber habe ich schon oft gesehen. Die Leute machen Ihre Kühlbox auf, diskutieren was sie alles entnehmen wollen, während die Kühlbox 10 Minuten offen steht. Und das natürlich noch bei Umgebungstemperaturen von 35° C. Das sollte man natürlich nicht tun! Kühlbox aufmachen, Getränk rausnehmen, Kühlbox zu machen.

Je kürzer der Luftaustausch beim Öffnen mit der Umgebung ist, desto weniger Kälte kann aus dem Innenraum heraus und Lebensmittel und Getränke bleiben länger kühl. Bei einer guten Kompressorbox ist es im Prinzip zwar egal, aber trotzdem verbraucht die Box dann natürlich wieder ordentlich Strom, um das Ganze wieder herunter zu kühlen. Offen stehen lassen sollte man natürlich ganz unterlassen.

Mein Fazit

Beachtet man alle diese Tipps, dann bekommt man auch mit einer günstigen Box eine bessere Kühlung hin, als so manche Leute mit einer sehr teuren. Wer Tipp 1-3 beachtet, der macht schon fast alles richtig. Kühle Getränke und Lebensmittel sind das Ergebnis. Ich persönlich nutze meine Boxen gerne als Ergänzung zum Kühlschrank beim Camping. Hier mache ich meistens nur die Getränke rein. Der Kühlschrank ist voll mit meinen Lebensmitteln. Da man hier meistens nur einen kleinen Kühlschrank zur Verfügung hat, ist das eine tolle Ergänzung.

Wenn Du Fragen hast oder Anregungen mit weiteren Tipps für die optimale Nutzung einer Kühlbox, dann freue ich mich riesig über Deinen Kommentar.

Alexander

Hallo liebe Blogleser, ich bin Alexander! Wenn ich nicht gerade auf meinem Blog schreibe, dann bin ich wahrscheinlich gerade in der Welt unterwegs auf Campingplätzen und beim Wildcamping. Denn ich bin ein begeisterter Camper und in Europa und den USA häufig unterwegs. Auf meinen Reisen bin ich immer auf der Suche nach der optimalen Kühlung. Inzwischen stapeln sich in meinem Keller zahlreiche Kühlboxen, die ich im Test gehabt habe. Tatsächlich bin ich wahrscheinlich eine Art "Kühlbox Nerd". Meine Boxen teste ich in meinen Testberichten immer auf die erreichte Kühlung, natürlich mit professionellem Messgerät. Mehr zu mir auf meiner Über mich Seite.

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